Wie jedes Jahr freuten sich unsere Teamleiterinnen und Teamleiter auf den jährlichen Team-Ausflug. Was uns erwarten wird, wussten wir anfänglich nur bedingt, dennoch war die Vorfreude gross, mal einen Tag ausserhalb der Büroräumlichkeiten zu verbringen und gemeinsam als Team tolle neue Eindrück zu gewinnen.
Treffpunkt war um 8.45 Uhr beim Heilpädagogischen Zentrum (kurz hpz) in Mauren im Fürstentum Liechtenstein, wo wir eine interne Führung von Marco erhalten haben. Das hpz in Mauren bietet eine Tagesstruktur, ein Wohnhaus und bewirtschaft einen Bio Agra Hof. Hier werden täglich mehrere Kilo frisches Gemüse geerntet und die Landwirtschaft gepflegt. Sämtliche Produkte, welche auf dem Hof geerntet werden, können im hauseigenen Birkahoflädeli an sechs Tagen in der Woche via Selbstbedienung gekauft werden.
Marco zeigte auf, wie der Tagesablauf und der generelle Alltag im hpz funktioniert. Das hpz bietet Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung, Entwicklungsverzögerung und/oder psychischen Beeinträchtigung eine Tagesstruktur, aber auch die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung, sozialen Kontakten und fördert somit Freundschaften und die eigene Wertschätzung der Klient:innen.
"Zum zMittag ab is Perron"
Nach dem eindrücklichen Vormittag hatten wir uns den zMittag redlich verdient. Von daher zog das ganze Team weiter südwärts Richtung Sargans, wo wir es kaum erwarten konnten, das neue Restaurant des Förderraums vorab zu testen. Das Restaurant Perron, gleich hinter dem Bahnhof Sargans gelegen, befindet sich derzeit noch in der Bauphase und eröffnet offiziell erst Anfangs Oktober. Küchenchef Jochen liess es sich aber nicht nehmen, uns ein vorzügliches 3-Gänge Menü zu servieren. Nebst einem kleinen gemischten Salat mit Sprossen folgte ein Saltimbocca von der Pouletbrust, resp. Auberginenröllchen in der vegetarischen Ausführung mit Riebelgnocchi und gebratenem Gemüse ehe ein Joghurttörtchen mit Erdbeeren den zMittag vollendete.
Das stilvolle Ambiente mixed ein urbanes Interieur mit dem Bahnhofscharme der 1920er Jahre. Zu viel verraten wollen wir hier jedoch nicht! Wir können Chefkoch Jochen und seine Crew ab anfangs Oktober wärmstens empfehlen. Zukünftig werden hier das Personal des neugebauten Psychiatriezentrums und externe Gäste empfangen. Das Perron wird neue Arbeitsplätze für Menschen mit Unterstützungsbedarf schaffen und Lernende ausbilden. Nebst dem Restaurantbetrieb erhält auch das Haus&Garten einen weiteren Standort, um Kunden im Sarganserland mit Hauswartsdiensten und Unterhaltsarbeiten bewirtschaften.
Endstation Quinten
Nach der Stärkung und einer Philosphie-Runde ging es weiter an den Walensee, wo wir uns pünktlich auf eine kleine Bootsfahrt ins Dörfchen Quinten machten. Da auch uns Teamleiterinnen und Teamleitern Fehler passieren, wurde zuerst der falsche Zielort ausgewählt, was uns dann einen kleinen Spaziergang von Au-Quinten nach Quinten bescherte. Seit kurzer Zeit arbeiten wir mit der Stiftung Quinten lebt zusammen, welche versuchen das kleine Dorf (Einwohnerzahl: 41) wieder attraktiver für junge und naturverbundene Menschen zu machen. Mit diversen Projekten möchte man in der Öffentlichkeit auf sich aufmerksam machen und somit auch die eher trüben Wintermonate einladend gestalten, wie zum Beispiel mit Konzerten oder das Raupenhotel. Auf einer Anhöhe gelegen besuchten wir genau dieses Rauptenhotel, wo bei unser Ankunft schon ein hauseigenes Produkt, der Purlymunter Eistee, serviert wurde.
Das Raupenhotel züchtet alle drei bis vier Monate Raupen um Seide zu gewinnen, welche später weiterverarbeitet wird. Damit die Raupen auch genügend zu fressen erhalten, werden sie durch Maulbeerblätter ernährt. Die übrige Ernte der Maulbeerblätter wird durch die Stiftung in diverse andere Produkte weiterverarbeitet, wie bspw. Tee, Seifen oder eben den hauseigenen Pulymunter Eistee. Dieser enthält nebst gerösteten Maulbeerblättern auch Birnendicksaft, der einen leicht süsslichen Geschmack hinterlässt.
Nachdem wir uns wieder ein wenig vom Anstieg erholt hatten, gab es eine kurze Einführung zur Stiftung Quinten lebt von Geschäftsführerin der Betriebsgesellschaft, Julia Schmidt. Sie zeigte uns die Probleme auf, die Quinten hat und stellte uns einzelne Projekte vor. Anschliessend übergab sie das Wort an Raupenmama Rosmarie, die sich sehr mit der Raupenaufzucht beschäftigt. Anhand von Beispielen (leider war gerade keine Aufzuchtszeit bei unserem Besuch) zeigte Rosmarie, wie die Raupen sich entwickeln, gepflegt und ernährt werden.
Nach einem Gruppenfoto und einem ereignisreichen Tag ging es dann via Schiff wieder zurück nach Murg und anschliessend Richtung St. Gallen.